Zum feministischen Kampftag am 8. März bedeckt das Frauenstreik-Kollektiv Zug den Platz vor dem Zuger Regierungsgebäude mit violetten Tüchern. Zug fehlt es an Frauen in politischen Ämtern und feministischer Politik: Deshalb nehmen wir symbolisch den Platz für Frauen, der uns zusteht.
Ein kurzer Blick in die Zuger Politik reicht, um zu sehen, dass Frauen konsequent der Platz verwehrt wird: Alle Zuger Stadtratspräsidenten und Ständeräte bisher waren Männer. Erst 2019 schickte Zug die erste und bisher einzige Frau für den Nationalrat nach Bern. Über 70 Prozent der Kantonsratsmitglieder sind Männer. Im Regierungsrat sassen schon mehr Josefs (16) und Johanns (10) als Frauen (5). Auch aktuell ist nur eine von sieben Zuger Regierungsrät*innen weiblich.
Uns reicht’s! Wir wollen mitbestimmen, wie in Zug Politik gemacht wird. Im Jahr 2022 ist die Hälfte der Bevölkerung immer noch systematisch von der Gestaltung des Zusammenlebens in Zug ausgeschlossen.
Zug und die Schweiz brauchen endlich mehr feministische Politik: Jede zweite Frau in der Schweiz war bereits sexualisierter Gewalt ausgesetzt. 2018 verdienten Frauen 19 Prozent weniger als Männer. Frauen leisten immer noch über 60 Prozent der unbezahlten Care-Arbeit. Frauen müssen im Durchschnitt mit 37 Prozent weniger Rente als Männer durchkommen. Die Schweiz hält sich gerne für fortschrittlich, doch die Lebensrealitäten von Frauen zeigen ein anderes Bild. Besonders der reiche Kanton Zug hat viel Aufholbedarf. Dafür kämpfen wir, am 8. März, am 14. Juni und alle Tage!
*Weil nicht-binäre Personen nicht in den Statistiken erfasst werden, beziehen wir uns in dieser Mitteilung nur auf Männer und Frauen. Das Frauenstreik-Kollektiv Zug fordert Gleichstellung für alle Geschlechter.